Warum Kleidungsetiketten sensorisch empfindliche Kinder so stark reizen

Wir alle kennen es: dieses juckende Etikett im Hemd, das ständig kratzt. Man zieht daran herum, zieht sich um, aber der Juckreiz lässt einfach nicht nach. Für Kinder und Erwachsene mit sensorischen Empfindlichkeiten ist das nicht nur ein kleines Unbehagen – es kann ihren Tag völlig durcheinanderbringen. Was für andere harmlos erscheint, kann für sie überwältigend sein.
Warum ein Kleidungsetikett so intensiv wirkt
Ein Kleidungsetikett mag klein aussehen, aber für ein sensibles Nervensystem fühlt es sich wie ein ständiger Alarm an. Die rauen Kanten kratzen auf der Haut und verursachen Juckreiz oder sogar ein Brennen. Dies lenkt die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Unbehagen und raubt Konzentration, Ruhe und Wohlbefinden.
Die tägliche Wirkung
Bei Kindern, die bereits empfindlich auf Sinneseindrücke reagieren, kann ein juckendes Etikett Tränen, Frustration oder Nervenzusammenbrüche auslösen. Manche weigern sich sogar, sich überhaupt anzuziehen. Auch Erwachsene können sich bei der Arbeit nur schwer konzentrieren oder in sozialen Situationen entspannen, wenn ihre Kleidung unbequem ist. So ein kleines Stück Stoff kann einen überraschend großen Einfluss auf das Wohlbefinden haben.
Die Blusss-Lösung
Wir bei Blusss sind davon überzeugt, dass Kleidung niemals Stress verursachen sollte. Deshalb entwerfen wir hautfreundliche, etikettenfreie Kleidung, bei der die Pflegeetiketten direkt in den Stoff eingedruckt oder sorgfältig aus den Nähten entfernt werden. Die Haut fühlt sich nur weich und atmungsaktiv an – das hilft dem Körper, den ganzen Tag über Komfort, Ruhe und Konzentration zu finden.
Persönliche Erfahrung
Als Vater eines hochsensiblen Kindes war mein erster Impuls, die Etiketten aus seiner Kleidung zu schneiden. Das schien eine einfache Lösung zu sein – doch oft blieb eine noch schärfere Kante zurück, die schlimmer kratzte, oder ich hatte am Ende ein Loch im Stoff. Wir haben auch versucht, die Kleidung auf links zu tragen, was ein wenig half, aber seien wir ehrlich: Bei den meisten Outfits sieht es nicht gut aus und kann ein Kind verunsichern.
Später erklärte mir ein Therapeut, warum ein Etikett eine so große Wirkung haben kann. Etiketts befinden sich normalerweise im Nacken – einer Stelle, an der unser Körper von Natur aus besonders wachsam ist. Aus evolutionärer Sicht ist das nachvollziehbar: Eine Berührung im Nacken kann Gefahr signalisieren, beispielsweise einen Angriff. Deshalb löst ein kratzendes Etikett so leicht die Kampf-oder-Flucht-Reaktion des Körpers aus. Die Folge? Ein echtes Gefühl der Unsicherheit. Und ohne sich sicher zu fühlen, ist es nahezu unmöglich, sich zu entspannen, zu lernen oder sich im eigenen Körper frei zu fühlen.
Diese Erkenntnis war eine Offenbarung. Es ist nicht nur ein kratzendes Etikett – es ist ein tiefes körperliches und emotionales Unbehagen. Seitdem achte ich ganz bewusst auf etikettenfreie, sensorisch angenehme Kleidung, die Komfort und Sicherheit bietet. Und der Unterschied im Alltag ist enorm.
Häufig gestellte Fragen
Warum jucken Kleidungsetiketten so?
Denn die meisten bestehen aus Polyester oder rauen Fasern, die ständig auf der Haut reiben.
Kann ich das Etikett nicht einfach herausschneiden?
Manchmal, aber oft, bleibt eine scharfe Kante zurück – oder schlimmer noch, der Stoff reißt.
Ist Kleidung ohne Etikett teurer?
Nicht immer. Immer mehr Marken, wie beispielsweise Blusss, setzen sich für sensorfreundliche Lösungen ein.
Kurztipps auf einen Blick
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Wählen Sie Kleidung ohne Etiketten oder Kleidungsstücke mit gedruckten Etiketten.
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Achten Sie beim Zuschneiden der Etiketten auf scharfe Nähte.
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Ermutigen Sie Ihr Kind, auszudrücken, was sich unangenehm anfühlt.
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Entscheiden Sie sich für weiche, natürliche Stoffe wie Baumwolle oder Bambus.
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Machen Sie Kleidung zu einer Quelle des Wohlbefindens, nicht des Stresses.